Lagerstätten
Vor ca. 4,5 Milliarden Jahren als unser Sonnensystem und die Erde aus Sternenstaub entstanden war das Gold bereits vorhanden. Nun konnte sich durch Vulkanische, Geologische und Chemische Prozesse Gold in der Erdkruste Anreichern und sogenannte Lagerstätten bilden.
Dabei spielen zum Teil Hydrothermale Vorgänge eine Rolle bei der wässerige Lösungen ins Gestein eindringen Gold und andere Mineralien lösen und bei gewisser Sättigung, Druck und Temperatur wieder ausfällen, was zu sehr schönen Goldformen wie Adern, Bleche und Drähte führen kann. Lagerstättenkunde wird kontrovers diskutiert und ist Gegenstand zahlreicher Forschungsprojekte und wird auch in Zukunft noch mit Überraschungen aufwarten.
Primäre Lagerstätte
Natürliche Goldanreicherung die am Entstehungsort abgebaut wird. Das Gold ist oft von blosem Auge nicht zu erkennen und wird mit Chemikalien gelöst. Der Abbau wird im Tag- oder Bergbau betrieben.
Sekundäre Lagerstätte
Bei der Erosion von Gebirgen kann Gold mit dem Geschiebe in Bächen und Flüssen bis ins Mittelland transportiert werden und dort in Kiesbänken Abgelagert werden. An Stellen an denen sich vermehrt Gold im Kies anreichert sprechen wir von einer Goldseife. Gold ist so weich dass es bei seinem Transport im Bach immer kleiner und flacher geschlagen wird und gleichzeitig von Verunreinigungen befreit wird. Je weiter von der primären Lagerstätte entfernt desto kleiner und reiner. Die typischen Napfgoldflitter entstehen.
Einige Zahlen zum Gold die jedoch mit Vorsicht zu geniessen sind, da auch Zentralbanken wenn`s ums Gold geht gerne ein bisschen bluffen! Weltweit wurden bis 2013
177 200 Tonnen Gold gefördert die sich wie folgt aufteilen
48,2% Schmuck
20,4% Anlagegold wie Barren Münzen und Goldvreneli
17,2% werden von den Zentralbanken gehalten?
14,2% übriges wie Elektronik, Industrie, Kunst
All dieses Gold in einen Würfel gepackt ergäbe eine Kantenlänge von ca. 20,9 Meter. Am meisten Gold in Privatbesitz hält Indien mit geschätzten 18 000 t. Am meisten Gold besitzt:
USA 8133,5 t
Deutschland 3384,2 t
Italien 2451,8 t
IWF 2814 t
Frankreich 2435,4 t
Russland 1207,7
China 1054 t
Schweiz 1040 t
Für eine Unze(31,1gramm) Gold wird durchschnittlich 38 Stunden gearbeitet und dabei werden 1400 Liter Wasser verunreinigt. Die Dichte beträgt 19,32 und der Schmelzpunkt Liegt bei 1064,43*Celsius. Die Reinheit von Gold wird in Karat angegeben. 24 Karat bezeichnet reines Gold. Bei Edelsteinen wird das Gewicht in Karat gemessen. 1 Karat=0,2 Gramm. Gold kommt in der Natur nie rein vor, es ist immer mit anderen Metallen vermischt. Auch für die industrielle und Schmuck Verarbeitung wird es meistens mit anderen Metallen legiert was ihm andere Farben und Eigenschaften verleiht.
Spekulation
Im Weltweiten Goldhandel der manchmal seltsame Blüten treibt wird nicht nur mit realem Gold gehandelt. Auf eine Unze Gold werden 100 Unzen Anrechtsscheine gehandelt.
Elektronik/Industrie/Technik
Als nicht oxidierendes Metall mit guter elektrischer Leitfähigkeit findet Gold in vielen elektrischen Geräten z.B Handys und Computer Verwendung. Silber bleibt der beste elektrische Leiter G= 63, dicht gefolgt von Kupfer G=60, Gold G=46, Eisen G=10. Geplant im Oktober 2018 wird das James Webb Weltraumteleskop in seine Umlaufbahn gebracht. Sein 6,5 Meter Spiegel aus Beryllium ist mit 48,25 Gramm Gold beschichtet. Gold absorbiert blaues Licht, reflektiert aber gelbes und rotes. Die 144 00 Fensterscheiben des 1979 fertiggestellten Royal Bank Plaza in Toronto (Kanada) sind mit 2500 Unzen 24 Karätigem Gold zwecks Wärmedämmung beschichtet. Eine kreative Möglichkeit Banken mit mehr Eigenkapital auszurüsten!
Schmuck
Gold ist und bleibt das beliebteste Schmuckmetall. Was sicher mit dem Glanz und seiner Farbe und dem Gewicht zu tun hat. Gold wird zu Schmuckzwecken immer mit anderen Metallen legiert wie z.B Silber, Kupfer, Palladium, Platin und Nickel was zu verschiedenen Farben und Materialeigenschaften wie mehr Härte führt. Gelbgold, Rotgold, Grüngold, Weissgold, sind die gängigen Handelsbezeichnungen für Schmuckgold. Karat bezeichnet den Goldgehalt, 24 Karat= 999.9 Feingehalt bedeutet reines Gold. 18 Karat= 750 Feinheit bedeutet mit 25% Fremdmetall legiert.
Geschichte
Mit ziemlicher Sicherheit vermag heute niemand mehr genau sagen, wer der erste Goldwäscher in der Schweiz war, und wo er das erste Gold fand. Den der Keltischen Kultur zugerechneten Helvetier, die im 1 Jahrhundert v.Ch das Mittelland besiedelten wird vom griechischen Historiker Poseidonis Friedfertigkeit und Goldreichtum nachgesagt. Da uns die Helvetier selber keinerlei schriftlichen Aufzeichnungen zurück liessen, bleibt ungewiss aus welchen Quellen sie ihr Gold bezogen. Ob vor den Kelten schon Gold gesucht wurde bleibt ungewiss. Gibt es in Europa doch Höhlenmalereien die auf 40 000 Jahre geschätzt werden. Seit den Römern findet man immer wieder Hinweise und Berichte über Goldwäscher und Bergbau. Mienen wurden gegraben und mit grossem Aufwand wurden doch einige Hundert Kilo Gold abgebaut und zum Teil in Goldvreneli und Dukaten verarbeitet. Vermutlich waren es die finanziell nicht so gut beschenkten, Glücksritter und Abenteurer die es über die Jahrtausende immer wieder an die Bäche und Flüsse zog, in der Hoffnung auf ein wenig Glück. In Krisen und Notzeiten zog es vermehrt Golder an die Flüsse, die sich so Zubrot verdienten. Zum Teil Abenteuerliche Ideen zum Professionellen Goldabbau finden den Weg bis in die heutige Zeit. Zusammenfassend kann gesagt werden dass die Schweiz auf eine Interessante Goldgeschichte zurückblicken kann, aber sämtliche Abbauversuche wurden wieder Eingestellt, weil die Vorkommen bald Ausgebeutet waren, Ökologisch nicht vertretbar waren oder weil schlicht Unrentabel. Abenteurer und Hobby Goldwäscher prägen das heutige Bild der Schweizer Goldwäscherei. Natürlich gibt’s auch einen Verein dazu, mehrere Hundert Mitglieder zählt die Schweizerische Goldwäschervereinigung (SGV).